Stelle mer uns mal janz dumm un fragen, wat is dat überhaup, 'ne Karsamstag?
Karsamstag ist der Sabbatum Sanctum.
Im Englischen kommt der Name des Tages dem Lateinischen bedeutend näher, dort heißt er Holy Saturday. Hier wird er, wie erwähnt, Karsamstag genannt. "Kar" kommt übrigens aus dem Althochdeutschen; kara heißt soviel wie Klage oder Trauer.
Der Sabbatum Sanctum ist der letzte Tag der Karwoche, der Samstag nach Karfreitag.
Er
erinnert an den Tag, an dem Jesus im Grab gelegen hat und es wird
gefastet. Der Altar bleibt vollkommen ungeschmückt und die Anzahl der
Sakramente, die gespendet werden ist sehr eingeschränkt. Die Heilige
Kommunion (die geweihte Hostie) wird nur als Viaticum an die
Sterbenden ausgegeben und sämtliche Gottesdienste sind strikt verboten.
In der Liturgie für heute taucht demnach auch keine Messe auf. In
einigen Kathedralen werden feierliche Karmetten gesungen.
Dies ist
zumindest in der römisch-katholischen Kirche so, doch auch etliche
andere Glaubensrichtungen wie z.B. Anglikaner, Lutheraner und
Methodisten halten sich ebenfalls daran. Hier allerdings kann der Altar
auch mit einem schwarzen Altartuch geschmückt sein.
In einigen
Anglikanischen Gemeinden, wie auch der Episkopalkirche der Vereinigten
Staaten von Amerika, wird ein sehr einfach gehaltener Wortgottesdienst
abgehalten, der an das Begräbnis Christi erinnert, jedoch ohne
Eucharistiefeier.
Liturgisch dauert der Karsamstag bis
zur Abenddämmerung, nach der die Osternacht gefeiert wird - der
offizielle Osterbeginn. Nach den römisch-katholischen Regularien werden
während des Gloria des Gottesdienstes (welcher auch der erste
Gottesdienst nach Gründonnerstag ist) die während der Passionszeit
verhüllt gewesenen Heiligenfiguren und -bilder enthüllt.
Samstag, 26. März 2016
Donnerstag, 17. März 2016
Saint Patrick

Sein Geburtsort war irgendwo im Westen zwischen der Mündung des Severn und des Clyde und hieß Bannavem Taburniae. Patrick war ungefähr 14 oder 16 Jahre alt (da sind sich die Quellen, die ich vorliegen habe, uneins), als er von irischen Piraten gefangengenommen und verschleppt wurde, was ihm sechs Jahre Sklaverei einbrachte. Wo er arbeitete (hauptsächlich hütete er die Herden seines Herrn) ist nicht sicher bekannt, aber er verbrachte eine Menge Zeit dort mit beten - ganz im Gegensatz zu seinem Leben in Britannien, wo er weder betete, noch sich um Gott oder priesterliche Ratschläge und Ermahnungen kümmerte.
Nach sechs Jahren in der Sklaverei hatte er einen visionären Traum, in dem ihm gesagt wurde, dass er bald in sein Land zurückkehren würde. Dies entsprach auch den tatsachen - es ist nur nicht ganz klar, ob er davonlaufen konnte oder befreit wurde. Auf jeden Fall gelangte er an einen Hafen, der wie er sagte, 200 Meilen weit weg war - eventuell an der Südostküste -, wo er einige Segler überredete, ihn mitzunehmen.
Nach zahlreichen Abenteuern in fremden Landen inklusive dem Erlebnis eines Beinahe-Hungertodes, kehrte ein sehr veränderter Patrick schließlich zu seiner Familie zurück.
Er erhielt eine Ausbildung zum Priester, die auch die lateinische Bibel beinhaltete, die er sehr gut kannte, jedoch keine "höhere Bildung", was er sehr bedauerte und für was er auch kritisiert wird. Seine eigenen lateinischen Schriften sind sehr einfach gehalten, aber dennoch wortgewandt und manchmal richtig schön ironisch.
In dieser Zeit hatte er auch Kontakt nach Gallien und vielleicht sogar zum Papst, der Palladius als ersten Bischof der Iren entsandte. Seine Mission dort hatte allerdings nicht sehr lange angedauert, und so wurde Patrick sein Nachfolger.
Gegen diese Berufung gab es einige Gegenstimmen aus Britannien, aber Patrick machte sich ca. 435 auf den Weg nach Irland. Es muss seltsam gewesen sein, nun als Bischof in das Land zurückzukehren, in dem man als Sklave gehalten wurde.
Er arbeitete hauptsächlich im Norden und errichtete seinen Bischofssitz in Armagh, von wo aus er die Kirche in örtliche Sitze unterteilte, aber auch im Westen und Osten. Obwohl Patrick die Iren dazu ermunterte, Nonnen und Mönche zu werden, ist es nicht gewiß, ob er selber auch Mönch gewesen ist.
Patricks Schriften sind die ersten, die sicher von der Britischen Kirche indentifiziert sind. Obwohl er nicht unbedingt gelehrt war, war er doch von ehrlicher Herzlichkeit und voll der Nächstenliebe. Sein Ziel war es zwar, das Heidentum, Götzen- und Sonnenanbetung abzuschaffen, doch war er niemals hart dabei. Dennoch machte er in seinen Predigten keine Unterschiede und behandelte vom Bauern bis zum Edelmann alle gleich und es war ihm auch egal, ob er dafür festgenommen werden konnte. Mit seinem Gebrauch der Bibel und seinen Endzeiterwartungen war er zum einen ein typischer Bischof des 5. Jahrhunderts, zum anderen aber auch wieder höchst individuell.
Er war sich bis zu seinem Tode immer seiner fehlenden Gelehrtheit bewusst und vergaß auch niemals seine Zeit als Sklave.
Der historische Patrick ist deutlich attraktiver als der der Legenden, welcher die Schlangen aus Irland vertrieb und die Dreifaltigkeit mit einem Kleeblatt erklärte. (Letztere Legende spiegelt sich im Bild im Kleeblatt in seiner Hand wieder.) Der Legende nach hat er auch ganz allein auf sich gestellt hunderte von Menschen zum Christentum konvertieren lassen - in Wirklichkeit brauchte es dazu etliche Prediger und Generationen.
Wo er gestorben und begraben ist, ist nicht sicher nachgewiesen. Daher kam auch Glastonbury auf die Idee, die Reliquien von Patrick dem Älteren, die es schon laaaaange besaß, als die von Saint Patrick auszugeben. Acht alte englische Kirchen sind ihm geweiht, dazu noch etliche Kapellen in Pembrokeshire. Bis heute ist er einer der populärsten Heiligen Irlands. Seine Festtag ist einheitlich der 17. März.
Quelle: Oxford Dictionary of Saints

Und aus gegebenem Anlass:Über Saint Patrick und die Schlangen
Gertrud von Nivelles
Mitten im Rummel um Saint Patrick, über den ich gleich auch noch schreiben werde, geht sie beinahe ein wenig unter. Grund genug, ihr einen kleinen Artikel zu widmen.
Gertrud von Nivelles ist die Schutzpatronin der Katzen, Reisenden und Gärtner und gegen Ratten und psychische Krankheiten.
Sie wurde um das Jahr 621 herum geboren und gründete zusammen mit ihrer Mutter das Kloster von Nivelles im heutigen Belgien. Ihre Mutter hieß Ida oder Itta und war die Tochter eines aquitanischen Herzogs. Ihr Vater war Pippin von Landen (Pippin der Ältere), Stammvater der nach ihm benannten Pippiniden (was zugegeben etwas unglücklich klingt) und (durch seine Tochter Begga) Vorfahre des späteren Herrschergeschlechts der Karolinger. Gertrud ist damit die Ur-Ur-Großtante von Karl dem Großen.
König Dagobert I wollte dann auch ganz gerne, dass Gertrud den Sohn eines Herzogs heiratet - was sie aber rigoros ablehnte. Einem Chronisten zufolge soll sie einen Wutanfall bekommen haben. Ob das nun für ihren Wunsch, Nonne zu werden oder gegen jenen Herzogssohn spricht...wir wissen es nicht. ;)
Nach dem Tode ihres Vaters stiftete ihre Mutter das Kloster, in das Gertrud mit 14 Jahren eintrat und in dem sie nach dem Tod ihrer Mutter 652 Äbtissin wurde.
Außerdem gründete sie eine Benediktinerinnenabtei in Karlburg.
Gertrud war eine resolute Frau, die genau wusste, was sie wollte und was für sie vollkommen inakzeptabel war. Sie war sehr gebildet und setzte sich für die Bildung von Frauen ein. In ihrem Kloster erzog sie unter anderem die Nationalheilige von Belgien, St. Gudula von Brüssel. In ihren Klöstern wurde sich besonders um Kranke und Gebrechliche gekümmert und auch der Reisende fand immer Obdach und wurde verköstigt. Eigens für die irischen Wandermönche, die sie in ihr Kloster gerufen hatte, ließ sie ein Spital errichten und war bald als Schutzherrin der Landstraße berühmt.
Gertrud von Nivelles ist die Schutzpatronin der Katzen, Reisenden und Gärtner und gegen Ratten und psychische Krankheiten.
Sie wurde um das Jahr 621 herum geboren und gründete zusammen mit ihrer Mutter das Kloster von Nivelles im heutigen Belgien. Ihre Mutter hieß Ida oder Itta und war die Tochter eines aquitanischen Herzogs. Ihr Vater war Pippin von Landen (Pippin der Ältere), Stammvater der nach ihm benannten Pippiniden (was zugegeben etwas unglücklich klingt) und (durch seine Tochter Begga) Vorfahre des späteren Herrschergeschlechts der Karolinger. Gertrud ist damit die Ur-Ur-Großtante von Karl dem Großen.
König Dagobert I wollte dann auch ganz gerne, dass Gertrud den Sohn eines Herzogs heiratet - was sie aber rigoros ablehnte. Einem Chronisten zufolge soll sie einen Wutanfall bekommen haben. Ob das nun für ihren Wunsch, Nonne zu werden oder gegen jenen Herzogssohn spricht...wir wissen es nicht. ;)
Nach dem Tode ihres Vaters stiftete ihre Mutter das Kloster, in das Gertrud mit 14 Jahren eintrat und in dem sie nach dem Tod ihrer Mutter 652 Äbtissin wurde.
Außerdem gründete sie eine Benediktinerinnenabtei in Karlburg.
Gertrud war eine resolute Frau, die genau wusste, was sie wollte und was für sie vollkommen inakzeptabel war. Sie war sehr gebildet und setzte sich für die Bildung von Frauen ein. In ihrem Kloster erzog sie unter anderem die Nationalheilige von Belgien, St. Gudula von Brüssel. In ihren Klöstern wurde sich besonders um Kranke und Gebrechliche gekümmert und auch der Reisende fand immer Obdach und wurde verköstigt. Eigens für die irischen Wandermönche, die sie in ihr Kloster gerufen hatte, ließ sie ein Spital errichten und war bald als Schutzherrin der Landstraße berühmt.
Dienstag, 1. März 2016
Saint David's Day
In Wales feiert man heute den Saint David's Day. Dort heißt dieser Feiertag Dydd Gŵyl Dewi Sant und ehrt den walisischen Schutzheiligen, der am 1. März 589 starb.
In Cardiff gibt es heute Paraden, Konzerte und das Really Welsh Food Festival, ebenfalls Paraden gibt es in Colwyn Bay und auch in Swansea wird dick gefeiert.
Aber wer wird da eigentlich gefeiert?
Saint David bzw. Dewi Sant wurde um das Jahr 500 herum geboren. Genaues weiß man darüber nicht und es wird über einen Zeitraum von 462 bis 512 spekuliert.

David wurde in Whitland in Carmarthenshire von Saint Paulinus of Wales ausgebildet, von Saint Ailbe getauft und in Llantwit Major (walisisch Llanilltud Fawr) im Vale of Glamorgan wurde er Schüler von Saint Illtud.
(Wie so oft knubbeln sich die Heiligen und sind gerne unter sich.)
Er machte sich einen Ruf als Lehrer und Prediger und gründete Klosteransiedlungen und Kirchen in Wales, Cornwall und der Bretagne - alles zu einer Zeit in der die benachbarten Stammesgebiete(die während der nächsten hundert Jahre noch von den Angelsachsen und Franken überrannt werden sollten) noch immer zum Großteil heidnisch waren.
David stieg ins Bischofsamt auf, stand zwei Diözesen vor und damit das nicht zu langweilig wurde, pilgerte er auch noch nach Jerusalem (wo er vom Patriarchen zum Bischof gesalbt wurde) und Rom. Die St. David's Cathedral steht auf dem Grund des Klosters, welches er im Glyn Rhosyn - Tal gegründet hatte.
Seine klösterlichen Regeln waren ziemlich....strikt. Die Mönche mussten den Pflug selber ziehen, durften nur Wasser trinken, Brot mit Salz und Kräutern essen und mussten ihre Abende mit Gebet, Lesen und Schreiben verbringen. Es war ihnen kein persönlicher Besitz erlaubt, zu sagen "mein Buch" galt als Vergehen. Wein war den armen Kerlen dort vollkommen fremd und es war ihnen auch nur ein kleiiiin wenig Fisch erlaubt. Hauptsächlich ernährten sie sich eigentlich von wildem Lauch, der seitdem auch das Hoheitszeichen von Wales ist.

Nun, David liebte die Einfachheit und lebte selber ebenfalls ein einfaches Leben. Er war recht askethisch und predigte seinen Anhängern, kein Fleisch zu essen und kein Bier zu trinken. Sein Symbol ist übrigens auch der Lauch. Am Saint David's Day sind Lauch und Narzissen die Symbole schlechthin - der Lauch gilt auch als walisisches Symbol mit Hochkonjunktur im Monat März.
Es wird behauptet, dass David 100 Jahre alt wurde. Er starb an einem Dienstag, den 1. März. Höchstwahrscheinlich im Jahr 589. Das Kloster soll "voll von Engeln gewesen sein, als Christus seine Seele empfing".
Seine letzten Worte an seine Anhänger ergingen in einer Predigt am Sonntag davor. Laut Rhygyfarch lauteten sie: "Seid fröhlich und behaltet Euren Glauben und Eure Überzeugung. Tut die kleinen Dinge, die Ihr mich habt tun sehen und von denen Ihr hörtet. Ich werde den Weg gehen, den unsere Väter zuvor gegangen sind."
"Do the little things in life" ist heute eine bekannte walisische Redewendung (Gwnewch y pethau bychain mewn bywyd) und ist Inspiration für viele.
David wurde in der St David's Cathedral begraben und sein Sarg war ein beliebtes Pilgerziel des Mittelalters.
Mittwoch, 10. Februar 2016
Die heilige Scholastika von Nursia
![von GO69 (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons Le Tronchet (35) Abbatiale Notre-Dame 9](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/1e/Le_Tronchet_%2835%29_Abbatiale_Notre-Dame_9.jpg/256px-Le_Tronchet_%2835%29_Abbatiale_Notre-Dame_9.jpg)
Auf dem Bild hier ist sie ganz rechts zu sehen, als Nonne an der Seite ihres Bruders, St. Benedikt von Nursia.
Geboren wurde Scholastika um das Jahr 480 herum in Nursia, dem heutigen Norcia in Umbrien. Leider gibt es keinerlei historische Zeugnisse ihres Lebens, einzig in der Vita des hl. Benedikt im zweiten Buch der Dialoge Gregors des Großen findet sie Erwähnung. Gregor beschreibt sie als Frau mit den Gaben des wundertätigen Gebetes und der vollkommenen Gottesliebe. Woher er, der nach ihrem Tod geboren wurde, von ihr wusste und ob ihm Zeugnisse vorlagen, die im Laufe der Zeit verloren gingen, weiß ich leider nicht. Historiker bezweifeln ihre Existenz und sehen sie eher als Sinnbild der Caritas.
Es heißt in der Vita, sie sei von Kind an Gott geweiht gewesen und habe zunächst im Kloster Subiaco, danach in Plombariola bei Montecassiono gelebt. Ihren Bruder (vielleicht sogar Zwillingsbruder) traf sie einmal im Jahr etwas entfernt von seinem Kloster in einem dazugehörigen Gutshaus. Hier sollen sie gemeinsam den Tag in Gespräch und Gebet verbracht haben.
Bei ihrem letzten Treffen bat sie ihren Bruder, doch noch etwas länger zu bleiben, um die Diskussion (es ging um die Freuden des Himmels) fortzusetzen. Benedikt lehnte zunächst ab, da dies gegen seine Klosterregeln verstoßen hätte, woraufhin Scholastika um Regen betete.
Ein bisschen Regen hätte ihn vermutlich nicht abgehalten, heim in sein Kloster zu gehen, doch auf ihr Gebet hin erhob sich ein gewaltiges Unwetter, so dass er nicht wegkonnte und sie bis zum Morgen miteinander reden konnten, wie Scholastika es sich gewünscht hatte. Gregor der Große schreibt hierzu: "Jene vermochte mehr, weil sie mehr liebte."
Drei Tage nach diesem Treffen starb Scholastika (um 542/43 bei Montecassino) - es heißt, Benedikt habe ihre Seele in Gestalt einer Taube zum Himmel aufsteigen sehen. Benedikt holte seine Schwester zu sich in sein Kloster und ließ sie in seinem eigenen Grab beisetzen, in das er ihr 547 nachfolgte.
Ihre Reliquien sollen in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts nach Le Mans überführt worden sein, als die von Benedikt an Fleury gingen. 873 dann wurden sie nach Juvigny-sur-Loiso gebracht. 1944, bei der dritten Zerstörung Montecassinos, soll das Doppelgrab Scholastikas und Benedikts entdeckt worden sein.
![]() | ||
Pietro Perugino: Bild (Kopie), nach 1451, in der Sakristei der Kirche S. Pietro in Perugia Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon |
Quelle: Wikipediaartikel Scholastika von Nursia
Ökumenisches Heiligenlexikon, Scholastika
Oxford Dictionary of Saints
Mittwoch, 3. Februar 2016
Der Blasiussegen
![]() |
© Trustees of the British Museum |
Blasius lebte im 3. und 4. Jahrhundert und war eigentlich Arzt in Sebaste, das heute Sivas heißt und im Nordosten der Türkei liegt.
Er war ein sehr beliebter, hilfsbereiter und gütiger Mann, was ihm schließlich die Wahl zum Bischof einbrachte.
Wie so viele musste er vor der Christenverfolgung durch Kaiser Lucinius fliehen (oder vielleicht eher doch Diokletian), wobei es ihn ins argeische Gebirge (Argos ist eine vor 5000 Jahren gegründete griechische Stadt im Peloponnes) verschlug und er dort in einer Höhle Unterschlupf fand. Auch dort machte er Gebrauch von seiner legendären Heilkraft, indem er sich um die Tiere des Waldes kümmerte, sie segnete und ihnen half, wenn sie krank waren und sie aus Fallen befreite. Die Vögel brachten ihm Nahrung und er soll von Löwen, Tigern und Bären bewacht worden sein und von der Höhle aus sein Bistum geleitet haben.
![]() | |
Griechische Ikone Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon
Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon
|
Agricola, der Stadthalter, ließ ihn foltern, damit er seinem Glauben abschwören möge. Erfolglos - und hierum ranken sich allerlei wundersame Legenden.
Im Gefängnis, in das man ihn dann warf, soll er durch sein Gebet einem jungen Mann das Leben gerettet haben, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte.
Das alles half ihm jedoch nicht, seiner Hinrichtung zu entgehen. Bevor man ihn enthauptete, betete er darum, dass alle, die ein Übel an der Kehle oder sonst ein Siechtum hätten, erhört werden mögen, wenn sie in seinem Namen um Gesundung bäten.
Von daher gibt es auch heute noch den Blasiussegen.
Schon seit dem 16. Jahrhundert ist er ein fester Segensbrauch im liturgischen Jahr. Hierbei hält der Priester nach der Messe am 3. Februar zwei überkreuzte Kerzen in der Hand und hält sie vor den Gläubigen. Dabei spricht er:
Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.Oft wird der Segen auch am Tag zuvor, an Lichtmess, gespendet oder am darauffolgenden Sonntag.
![]() |
Holzstich aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes (1863) |
Montag, 1. Februar 2016
Naomh Bríd - Brigid von Kildare

Saint Brigid of Kildare (c. 451–525) oder Brigid of Ireland (auch bekannt als Brigit, Bridget, Bridgit, Bríd oder Bride; im Irischen Naomh Bríd) ist neben Saint Patrick und Saint Columba Schutzheilige Irlands.
Ihr Festtag ist der 1. Februar oder Lichtmess - wie auch bei der Göttin Bride - dem traditionell ersten Frühlingstag in Irland.
Der Überlieferung nach wurde Brigid um das Jahr 451 in Faughart bei Dundalk, County Louth in Irland geboren. Ihr Vater war Dubhthach, der Chieftain von Leinster, der dem Alten Glauben anhing, ihre Mutter Bocca, eine christliche Piktin, die sich von Patrick hatte taufen lassen. Als Brigid geboren wurde, soll aus ihrer Stirn heraus ein gewaltiger Lichtstrahl geschossen sein, der das ganze Haus erleuchtete - was natürlich zu einigem Gerede im Dorf geführt haben müsste.
Ihr Vater wünschte sich, sie nach der Göttin Brigid (Bride) zu nennen. Vielleicht ja unter anderem auch wegen dieses Lichtstrahles...denn Bride gilt den Iren auch als flame of knowledge, also Flamme des Wissens.
Ob sie bereits christlich erzogen wurde oder aber im Jahr 468 konvertierte, wie es in manchen Berichten heißt, lässt sich nicht genau sagen. Sicher ist nur, dass sie schon von klein auf sehr beeindruckt von den Predigten Saint Patricks war und sich auch ihre besonderen Begabungen in Heilung und Mitgefühl sehr früh zeigten.
Es heißt, dass sie durch Handauflegen heilte und ihr Segen den Armen zur Verbesserung ihrer Lebenssituation verhalf. Ihr Vater war natürlich nicht sonderlich begeistert, dass sie ein (christlich) religiöses Leben führen wollte. es soll ihn sogar geärgert haben, dass sie so großzügig war und keinen Bettler fortschicken konnte. Seiner Ansicht nach war das des Guten ein wenig zuviel, wenn sie seine Milch und sein Mehl an Gott und die Welt verteilte. (Mag ja auch sein, dass sie es mit der Freigiebigkeit etwas übertrieben hat.) Als sie dann auch noch sein juwelenbesetztes Schwert an einen Leprakranken weitergab, dachte er sich, sie solle vielleicht doch am besten Nonne werden. Anders konnte man sich das Mädchen ja kaum noch leisten. So setzte sie letztendlich ihren Kopf durch (hinter dieser Freigiebigkeit mag ja durchaus Berechnung gesteckt haben) und wurde in ein Konvent geschickt.
Brigid erhielt den Schleier von Saint Mel und legte ihre Gelübde ab. Von diesem Zeitpunkt an überschlagen sich ihre Biographen mit Ereignissen und Legenden.
Eine ganz niedliche, die wieder einmal den feurigen Aspekt der Göttin Bride betont ist die über ihre Begegnnung mit dem Bischof, der vor ihrer Aufnahme ins Kloster das Beitrittgespräch führen und prüfen wollte, ob sie sich denn auch für das religiöse Leben eignete. Sie wurde vom Feld, wo sie die Kühe versorgte, hereingerufen und als sie eintrat, wurde sie so von einem Sonnenstrahl beschienen, dass es aussah, als hätte sie einen flammenden Heiligenschein um ihren Kopf herum. Als sie ihren Mantel ablegte und aufhängte, bemerkte der Bischof, dass er an einem Sonnenstrahl hing. Damit hatte sich das Aufnahmegespräch erledigt...
Nachdem sie Nonne geworden war, soll sie ihr erstes Konvent in Clara, County Offaly, gegründet haben. Andere Gründungen ließen nicht allzulange auf sich warten. Am bekanntesten ist Kildare Abbey, die sie um das Jahr 470 gründete. Es handelte sich um ein Doppelkloster sowohl für Nonnen als auch für Mönche in den Ebenen von Cill-Dara, der "Kirche der Eiche". Ihre Zelle wurde auch unter einer großen Eiche erbaut.
Als Äbtissin dieses Klosters übte sie eine recht große Macht aus und auch hier gibt es wieder Legenden. So soll Saint Mel bei ihrer Äbtissinnenweihe versehentlich den Ritus einer Bischofsweihe gelesen haben, was sich nicht mehr rückgängig machen ließ. Ob es daran lag oder nicht, Brigid und ihre Nachfolgerinnen hatten bis zur Synode von Kell im Jahr 1152 eine Verwaltung ganz ähnlich der eines Bischofs. Wenn ich daran denke, wie die Kelten und auch noch die Keltenchristen die Stellung der Frau sahen, glaube ich ohnehin vielmehr, dass die Bischofsweihe volle Absicht gewesen war.
Brigid war berühmt für ihren gesunden Menschenverstand und vor allem für ihre "Heiligkeit". So wurde sie schon zu Lebzeiten ganz wie eine Heilige angesehen. Kildare Abbey wurde zu einer der angesehensten Abteien in Irland und war im ganzen christlichen Europa bekannt und berühmt. Es wird sogar oftmals angenommen, dass das Book of Kells hier geschrieben wurde.
Sie starb am 1. Februar 525 - zu Imbolc - und wurde zunächst am Hochaltar ihrer Abteikirche begraben. Später jedoch wurde ihr Körper nach Downpatrick gebracht, so dass sie an der Seite der beiden anderen Schutzheiligen Irlands ruhen konnte.
2006 wurde die Ewige Flamme für die auf dem Marktplatz von Kildare nach langer Zeit wieder entzündet und brennt seitdem.
Wenig bekannt, aber doch untrennbar mit Brigid verbunden ist ihre Anam Cara (Seelenfreundin) Darlughdach, die auf unserem obigen Gemeinschaftswerk zusammen mit Brigid dargestellt ist.
Darlughdach war Brigids "Botschafterin" und Gesandte. Sie schliefen im gleichen Bett und waren einander so nahe, dass sie auch als Paar angesehen werden.
Es heißt, dass Brigid an ihrem 70. Geburtstag ihrer jüngeren Freundin mitteilte, dass sie nun bald sterben werde. Darlughdachs flehte sie an, am selben Tag sterben zu dürfen, doch Brigis bat sie, noch ein Jahr zu warten, damit sie ihr noch als Äbtissin nachfolgen könne.
Exakt ein Jahr später, am 1. Februar 526, starb dann auch Darlughdach.
Bei Kittredge Cherry gibt es einen Blogpost zu den beiden.
Von Brigid wird auch berichtet, dass sie sehr, sehr angetan von einem guten Bier war. Das macht sie mir gleich doppelt sympathisch. An jedem Ostern braute sie Bier für die Armen...und wie sie sich den Himmel vorstellt, erfährt man in einem Gebet, das ihr zugeschrieben wird.
Saint Brigid's Prayer
I'd like to give a lake of beer to God.
I'd love the heavenly
Host to be tippling there
For all eternity.
I'd love the heavenly
Host to be tippling there
For all eternity.
I'd love the men of Heaven to live with me,
To dance and sing.
If they wanted, I'd put at their disposal
Vats of suffering.
To dance and sing.
If they wanted, I'd put at their disposal
Vats of suffering.
White cups of love I'd give them
With a heart and a half;
Sweet pitchers of mercy I'd offer
To every man.
With a heart and a half;
Sweet pitchers of mercy I'd offer
To every man.
I'd make Heaven a cheerful spot
Because the happy heart is true.
I'd make the men contented for their own sake.
I'd like Jesus to love me too.
Because the happy heart is true.
I'd make the men contented for their own sake.
I'd like Jesus to love me too.
I'd like the people of heaven to gather
From all the parishes around.
I'd give a special welcome to the women,
The three Marys of great renown.
From all the parishes around.
I'd give a special welcome to the women,
The three Marys of great renown.
I'd sit with the men, the women and God
There by the lake of beer.
We'd be drinking good health forever
And every drop would be a prayer.
There by the lake of beer.
We'd be drinking good health forever
And every drop would be a prayer.
Abonnieren
Posts (Atom)