Donnerstag, 17. März 2016

Gertrud von Nivelles

Mitten im Rummel um Saint Patrick, über den ich gleich auch noch schreiben werde, geht sie beinahe ein wenig unter. Grund genug, ihr einen kleinen Artikel zu widmen.

Gertrud von Nivelles ist die Schutzpatronin der Katzen, Reisenden und Gärtner und gegen Ratten und psychische Krankheiten.
Sie wurde um das Jahr 621 herum geboren und gründete zusammen mit ihrer Mutter das Kloster von Nivelles im heutigen Belgien. Ihre Mutter hieß Ida oder Itta und war die Tochter eines aquitanischen Herzogs. Ihr Vater war Pippin von Landen (Pippin der Ältere), Stammvater der nach ihm benannten Pippiniden (was zugegeben etwas unglücklich klingt) und (durch seine Tochter Begga) Vorfahre des späteren Herrschergeschlechts der Karolinger. Gertrud ist damit die Ur-Ur-Großtante von Karl dem Großen.

König Dagobert I wollte dann auch ganz gerne, dass Gertrud den Sohn eines Herzogs heiratet - was sie aber rigoros ablehnte. Einem Chronisten zufolge soll sie einen Wutanfall bekommen haben. Ob das nun für ihren Wunsch, Nonne zu werden oder gegen jenen Herzogssohn spricht...wir wissen es nicht. ;)

Nach dem Tode ihres Vaters stiftete ihre Mutter das Kloster, in das Gertrud mit 14 Jahren eintrat und in dem sie nach dem Tod ihrer Mutter 652 Äbtissin wurde.
Außerdem gründete sie eine Benediktinerinnenabtei in Karlburg. 

Gertrud war eine resolute Frau, die genau wusste, was sie wollte und was für sie vollkommen inakzeptabel war. Sie war sehr gebildet und setzte sich für die Bildung von Frauen ein. In ihrem Kloster erzog sie unter anderem die Nationalheilige von Belgien, St. Gudula von Brüssel. In ihren Klöstern wurde sich besonders um Kranke und Gebrechliche gekümmert und auch der Reisende fand immer Obdach und wurde verköstigt. Eigens für die irischen Wandermönche, die sie in ihr Kloster gerufen hatte, ließ sie ein Spital errichten und war bald als Schutzherrin der Landstraße berühmt.

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